Sechste Architekturwoche A6

16. ━ 24. Mai
2014

Grußwort des Ministerpräsidenten

Es ist faszinierend, dass der Bund Deutscher Architekten für seine Veranstaltung das Motto „dicht säen" gewählt hat und sogar von einer „Renaissance der Dichte" sprechen möchte.

Historisch entwickelt sich das enge Miteinander aus dem pragmatischen Gedanken, den Umfang der teuren Stadtmauern möglichst knapp zu halten. Das führt zunächst zur Eroberung der Vertikalen und im nächsten Schritt zu immer komplexeren Formen von Versorgung und Entsorgung.

Als im 19. Jahrhundert schließlich die Mauern niedergelegt wurden, blies im übertragenen wie im wörtlichen Sinne ein „frischer Wind" in die Stadt: Boulevard statt Bollwerk!

Heute sind wir froh über diese Öffnung, denn allzu „dichtes Säen" ging oft einher mit sozialen, hygienischen und infrastrukturellen Problemen. Ebenso froh sind wir aber auch, dass bei uns diese Öffnung ihre Grenzen fand. Welches Glück, dass nach dem Krieg die bayerischen Städte nicht mit jener Radikalität zerlegt wurden, die anderswo eine gute Idee in ihr Gegenteil verkehrte!

So können wir sagen, dass seit langem bei uns die Vernunft viel Gutes baut. Alte Schönheit und neue Technik schaffen ein gesundes und nahes Miteinander, eine glückliche „Renaissance der Dichte" – Anregung und Impuls für modernes Bauen!

Sechste Architekturwoche A6